Erinnerst du dich noch daran, was vor Instagram und Whatsapp das Zeichen eines schönen Urlaubs an alle Daheimgebliebenen war? Genau! Eine Postkarte. Als Kind habe ich es geliebt, mir die ganzen Motive auf dem Postkartenständer am Urlaubsort anzuschauen, die schönsten Karten auszusuchen und sie dann noch mit ein paar selbstgemalten Zeichnungen zu verschönern, bevor meine Eltern sie abgeschickt haben.

Heute ist für die meisten von uns das Schreiben von Postkarten aus dem Urlaub vor allem umständlich, nervig, aufwändig, teuer. Kurz: wir haben wenig Lust. Vor allem in Zeiten von Smartphones, die vollgepackt sind mit den besten Kommunikations-Diensten, Filtern und Bildverbesserungs-Apps, kann die einfache Postkarte doch nicht mithalten. Oder doch?

Persönlicher kommt gut an

Gerade aufgrund der vermeintlich einfachen digitalen Alternativen für Urlaubsgrüße, gewinnt die Postkarte an Wert beim Empfänger. Ich will hier nicht die modernen Kommunikationswege verteufeln. Ganz im Gegenteil: als Kommunikations-Profi ist es mein Brot- und Buttergeschäft, alle diese unterschiedlichen Kanäle sinnvoll bedienen und zweckmäßig nutzen zu können. Gerade deswegen möchte dir ans Herz legen, der Postkarte eine Chance zu geben. Erst vor kurzem sprach ich hier im Blog darüber, dass eine echte Geburtstagskarte bei Geschäftspartner, aber auch Freunden und Familie, den gewissen Unterschied machen kann.

Genauso verhält es mit persönlichen Grüßen aus dem Urlaub. Klar, die Urlaubskarten sind im Gegensatz zu Weihnachtsgrußkarten sicherlich nicht für den „großen“ Verteiler deiner Geschäftspartner geeignet. Aber die Geschäftspartner, mit denen du aktuell viel zu tun hast und denen du persönlich Bescheid gegeben hast, dass du die nächsten zwei Wochen wegen Urlaubs nicht erreichbar sein wirst, sind die idealen Empfänger für einen handgeschriebenen Gruß.

Auch hier geht’s digital

Handgeschrieben? Okay, auch hier hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Lass es mich so sagen: deinen fünf allerwichtigsten und allerliebsten Geschäftspartnern schreibst du eine Karte per Hand. Das wird richtig gut ankommen.

Für die zehn oder 15 anderen wichtigen Partner gibt es eine App. Beziehungsweise mehrere. Ich habe mir für dich ein paar der Postkarten-Apps angeschaut. Hier sind meine drei Highlights – kein Gewinner oder Verlierer dabei, weil alle Stärken und Schwächen haben:

Funcard von der Deutschen Post

Funcard bietet die üblichen Filter und Formate, um Bilder und Postkarte zu bearbeiten, mit Text zu versehen und so weiter. Das Highlight der eher durchschnittlichen App ist es aber, dass du die Postkarte schon offline zum Beispiel am Strand erstellen und dann später im Hotel per Hotel-WLAN verschicken kannst. Die App kann sich die Adressen auch direkt aus deinem Telefon-Adressbuch ziehen. Das spart Schreibarbeit. Per E-Mail gibt’s eine Versandbestätigung. Eine Postkarte aus dem Urlaub nach Deutschland zu versenden kostet bei Funcard 1,90 EUR und dauert 1-3 Tage. International kostet die Karte 2,35 EUR.

MyPostcard

Etwas teurer als die Postvariante ist der Versand einer Karte nach Deutschland mit MyPostcard. Für 1,99 EUR gibt es dafür aber sehr viele Filter, Editoren und Gestaltungsmöglichkeiten. Der internationale Versand kostet ebenfalls 1,99 EUR und ist damit im Gegensatz zur Post-App deutlich günstiger. Auch hier soll die Karte in 2-3 Tagen beim Empfänger sein. Leider will die App, dass der Nutzer sich vorher einen Account anlegt. Dafür gibt’s eine Karte gratis.

Aldi Foto

Aldi bietet ja schon eine ganze Weile einen großen Blumenstrauß an Fotoservices an. Dazu gehört neben Postern, Foto-Abzügen und Fotobüchern auch eine Postkarten-Funktion. Der entsprechende Editor in der App bietet viele Optionen und Effekte. Das beste aber ist – Aldi-gemäß – der Preis. Mit nur 1,49 EUR pro Postkarte (auch ins Ausland!) ist der Aldi-Service im Grunde sogar fast günstiger als die „echte“ Postkarte aus dem Urlaub. Nachteil bei Aldi ist der relativ lange Versand mit 6-8 Tagen.

Vor- und Nachteile

Auch wenn per App eine individuelle Postkarte kreiert wird, darfst du dich nicht der Illusion hingeben, dass das genauso hochwertig wirkt wie eine „echte“ Postkarte. Warum nicht? Nun, eine echte Postkarte hat mehrere Highlights für den Empfänger: die echte und meist exotische Briefmarke, die handgeschriebene Nachricht und – je nachdem, wie du drauf bist – der dicke Kuli-Kringel vorne auf der Postkarte, wo genau dein Zimmer auf dem Hotelbild ist oder das Kreuz auf dem Strandbild, an welcher Stelle du immer liegst. ????

Dafür kannst du aber sehr schnell die Postkarten vorbereiten und versenden. Und wenn du es schaffst, in den Standard Copy&Paste-Text („Wetter super, Essen auch“) eine persönliche Botschaft unterbringst, in der sich dein Geschäftspartner wiedererkennt, dann ist auch eine Postkarte per App mit kurzem Gruß mehr wert als 1.000 Worte!

Was denkst du von Postkarten aus dem Urlaub? Ist das geeignet für Deine Geschäftspartner? Hast du vielleicht sogar schon mal eine Urlaubskarte an einen Geschäftspartner gesendet? Lass es mich wissen – gerne auch per Postkarte aus deinem Urlaub. Meine Adresse steht hier auf der Webseite!