“Hilfe, ich werde alt”. Ist dir dieser Satz auch schon in den Kopf geschossen? Mir ging es so, als ich vor kurzem Glückwünsche zu meiner Hochzeit erhalten habe – per whatsapp. Versteht mich nicht falsch, als Medienfachfrau und Kommunikations-Expertin habe ich es täglich mit der Challenge unterschiedlicher Kommunikations-Kanäle zu tun. “Das macht doch fast jeder so” höre ich Kollegen rufen. “Was hast du denn erwartet? Eine Postkarte?” meinte mein Mann. Und schon sind wir beim Thema.

“Ja, eine Postkarte wäre persönlicher gewesen” antwortete ich. Persönlich, individuell und passend. Das ist es, was ich meinen Kunden für deren Kommunikation ganz deutlich ans Herz lege. Und schon kommen Rückfragen: “Ist das nicht altmodisch?” “Wer schreibt denn heute noch mit Stift und Papier?” oder “E-Mails, Messages und Posts sind doch viel effektiver und treffen den Zeitgeist”. Ist das so? Ist es Zeitgeist, einen Geburtstagstermin mit einer SMS zu beantworten? Jein, sage ich. Es ist eine Frage des WIE, aber auch des WO. WIE, weil ein neutrales “Happy Birthday” heute so inflationär über alle Kanäle flimmert, wie Wasser den Rhein runter fließt. Wenn du bei Facebook bist und beobachtest, wie viele Menschen heute dort Glückwünsche und Grüße da lassen, dann verstehst du was ich meine. Es bedeutet einfach nichts. Ist der Ansprechpartner allerdings darauf konditioniert, seine Kommunikation über eine solche Plattform zu absolvieren, dann kann ein persönlich gemeintes Happy Birthday schon ganz passend sein. Und schon sind wir beim WO.

Ein Beispiel: Deine Tante (ich nenne sie einfach mal Jutta) hat Hochzeitstag. Da sie ein älteres Semester ist und mir modernen Kanälen nicht so gut klar kommt, bringt eine E-Mail oder ein Post auf einer Online-Plattform reichlich wenig. Also schnappst du dir Stift und Papier und schreibt einen Brief, vielleicht auch eine Postkarte. Verstehst du, was ich sagen will? Es ist nicht falsch, modern zu kommunizieren, es ist aber sträflich, alternative und klassische Wege als “altmodisch” abzutun. Vielmehr sollten wir uns verstärkt Gedanken darüber machen, welchen Weg wir bei wem einschlagen. In Zeiten unbegrenzter, schneller und überall verfügbarer Kommunikation bedeutet der individuelle und gut bedachte Weg einfach die Welt. Das ist meine Auffassung eines guten Kontakts. Er ist ein Gut, keine Ware, er ist eine Möglichkeit, kein Must do.

Aber vielleicht denkst du auch, ich werde langsam alt  Schreib mir gerne deine Erfahrungen und lass uns einen spannenden Kommunikationsweg gehen. Persönlich, individuell und ganz und gar nicht altmodisch. Ich mag Postkarten. Meine Adresse findest du im Anschluss an diesen Blog.

Liebe Grüße, deine Carmen.